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Prinzengarde brennt karnevalistisches Feuerwerk ab Statt-Sitzung begeistert Alt und Jung

Blick aktuell 03.02.2018

Blick aktuell Statt Sitzung

Fotos: StF
Artickel StF

Meckenheim. „Fast ausverkauft“, so das Statement an der Kasse kurz vor Beginn der Statt-Sitzung am vergangenen Samstag in der überaus gut gefüllten Meckenheimer Schützenhalle. Die Prinzengarde unter der Leitung von Kommandant und Sitzungspräsident Friedel Groß hatte sich wieder starke Mühe gegeben ein Programm aufzustellen, was für alle etwas im Angebot hatte. Vor allem heimische Kräfte wurden hier eingespannt und beim Einmarsch in die Halle war das Publikum das erste Mal auf den Stühlen und sollte dies im Verlauf des Abends auch bleiben.
Mit Peter Klee von den Stadtsoldaten und Friedel Groß bei der Prinzengarde ist die Apfelstadt nun mit zwei redegewaltigen Karnevalsgrößen beschickt, wo andere Städte nur von träumen können. Das wurde auch schon beim Einzug sichtbar, denn den Elferrat hatte man von der Bühne verbannt, damit dieser an verschiedenen Stationen mit anpacken konnte. Ebenfalls zeigte das Fanfarencorps, dass sich die vielen Probestunden mehr als ausgezahlt hatten, musikalisch wurde da ein Feuerwerk auf der Bühne abgebrannt.
Nachwuchs
muss gefördert werden
Der Nachwuchs muss gefördert werden und das über alle Altersgrenzen hinweg, das ist das Motto von jeher bei Friedel Groß. Seine ganz besondere Aufmerksamkeit gilt daher stets den allerkleinsten, den „Roten Stümpchen“ die auch als Erstes auf der Bühne blieben. „Wir wollen eure Zahnlücken sehen“, so Friedel Groß zum tänzerischen Bambini-Nachwuchs, der seine Sache freilich sehr gut machte und viel Applaus vom Publikum erhielt. Den gab es dann auch für die Kindergarde, die nach ihrem Tanz auf der Bühne bleiben durfte. Denn es galt nun die amtierende Kinderprinzessin Katharina III. zu empfangen, welche mit Abordnungen aller jecken Vereine aus Meckenheim in die Halle einzog und dabei auch kräftig mit Naschwerk um sich warf. Friedel Groß ging dann auch auf die Historie von Katharina III. ein, deren Großvater ja Schultheiss bei den Stadtsoldaten gewesen war. Und dann war im Saal Mitsingen angesagt, denn Katharina III. hat ja ihren eigenen Song und der wollte jetzt entsprechend intoniert werden. Und dass im Saal nach Orden mit Alaaf gerufen wird, ist im Rheinland normal. Bei der Prinzengarde geht das aber noch ein wenig anders, und zwar zusätzlich, dort heißt es: „Danke! Bitte! Geht doch! Immer“ und zwar abwechselnd zwischen Friedel Groß und dem Publikum. Den Orden gab es anschließend für den Ehrenvorsitzenden Manfred Schnieber und als Solomariechen brillierte an diesem Abend Selina Münch.
Schöne
Krätzcher von Mick Ginster
Einer der Höhepunkte des Abends war jedoch der Auftritt von Mick Ginster, der ja nun aus Meckenheim stammt und dort im letzten Jahr nach der Sitzung von Friedel Groß zu nächtlicher Stunde mittels Handschlag verpflichtet wurde. Ganz im Stil der Bläck Föös und deren Krätzcher zum Leben eines Handwerkers wurde eine Autofahrt in sechs Strophen aufs Korn genommen und da kann ja vieles geschehen. Vom leeren Tank, der mittels Feuerzeug überprüft wurde, und dann eben doch nicht leer war bis hin zu den vielen Diskussionen mit den Ordnungshütern. Aber auch Karneval verändert sich und für manche ist das eher mit Randale, Koma-Saufen und Ähnlichem verbunden, was ebenfalls die Föös schon vor einigen Jahren thematisiert haben. Auch Mick Ginster nahm sich dieses Themas an und beschrieb das Elend derjenigen die ausgelassen feiern wollen, aber schon auf dem Weg nach Köln sich in der U-Bahn mit Betrunkenen auseinandersetzen müssen. Freilich war es nicht nur ernst, denn Friedel Groß hatte bereits im Jahre 2008 zur Melodie des „Stammbaums“ einen Text für Meckenheim geschrieben, den Mick Ginster jetzt noch einmal umgedichtet hatte. Das ganze wurde da zu einer einzigen Liebeserklärung an die Apfelstadt, die aber noch Rosen und das Kraut zu bieten hat und erst mit ihren Ortsteilen komplett ist. Es lohnte sich hier, auch einmal bei den Texten genauer hinzuhören, was leider nicht alle im Saal auf die Reihe bekamen.
Als General wurde Bürgermeister Bert Spilles von Katharina III. begrüßt, dabei sollte die Verkleidung des Stadtchefs wohl eher eine fantasievolle Fliegeruniform darstellen, Friedl Groß machte dann aus dem General über den Piloten einen Steward und schließlich einen Bruchpiloten, worüber sich der Stadtchef sichtlich amüsierte.
Jecken bereiten sich
auf den Rathaussturm vor
Aber es wurde ihm bereits angekündigt, dass ihm spätestens in einer Woche beim Rathaussturm das Lachen vergehen würde, wenn die Jecken mit ganzer Kraft anstürmen würden. Das macht dann nicht nur die Kinderprinzessin, auch Prinz Juppi I. und Prinzessin Regina I. werden da mit von der Partie sein. Für gute Musik sorgten dann die „Kalauer“ und ein Lachangriff der besonderen Art stellte das Männerballett „Dicke Föös“ aus Altendorf-Ersdorf dar, wo das Publikum Tränen vor Lachen vergoss. Die Showtanzgruppe der Meckenheimer Stadtsoldaten sowie die Band „Barhocker“ sorgten auch zu später Stunde für beste Laune und so wurde noch bis in den frühen Morgen hinein kräftig das Tanzbein geschwungen.



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