Blick aktuell vom 04.03.2017
Fahne der Prinzengarde eingesegnet
Narren feierten Heilige Messe
Meckenheim. Über ein volles Haus konnte sich Pfarrer Franz-Josef Steffl gemeinsam mit Diakon Michael Lux am Karnevalssonntag in Meckenheim freuen. Gemeinsam mit den Vereinen der Stadt hatte man zum gemeinsamen Gottesdienst eingeladen.
Bereits kurz vor der Messe war der Platz an der Kirche mit zahlreichen Uniformierten der einzelnen Corps sowie zahlreichen verkleideten Menschen gut gefüllt. Der Musikzug der Stadtsoldaten hatte derweil bereits in der Kirche Platz genommen und sorgte für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes. Gemeinsam mit allen Fahnen, Abordnungen sowie Kinderprinzessin Sina I. zog man in die Kirche ein und Pfarrer Steffl begrüßte die Gemeinde im rheinischen Dialekt. Alle Lieder hatte man im Vorhinein ins Rheinische übersetzt und ein entsprechendes Liedblatt gedruckt. Und so wurde auch das Te Deum kurzerhand mit einem neuen Text versehen: „He in Meckem, do jeht et uns joot! Dank dofür, damit mir künne laache! Von dir krieje mer Kraff un Moot, ze bewältije all die Sache; trecken all an eenem Strang, met dir, Herjott, e Leeve lang.“ Das alles wurde vom Musikzug der Stadtsoldaten in einer großartigen Klangkulisse begleitet und wurde damit auch musikalisch zu einem wunderbaren Erlebnis. Wobei angemerkt werden muss, dass Kommandant Peter Klee als Vorsänger am Mikrofon das rheinische Liedgut perfekt beherrschte. Wobei das Tagesevangelium mit der Überschrift, dass man nicht Gott und gleichzeitig dem Mammon dienen kann durchaus passend war. Pfarrer Steffl hatte seine Predigt dann in Reimform vorbereitet und sparte nicht mit kritischen Worten. Was es denn wert sei, dass jemand um einen oder zwei Cent beim Sprit zu spare n dafür teilweise weite Umwege mache. Oder wir uns über immer niedrigere Preise für Milchprodukte freuen, diese dann aber demnächst aus China kommen müssen, weil unsere heimischen Landwirte da pleitegehen. Oder was es denn soll, sich im Fachhandel umfassend beraten zu lassen und dann im Internet zu bestellen, weil es dort günstiger ist. Und wenn dann der Paketbote kommt ist man nicht zuhause und findet einen Benachrichtigungszettel. Dann heißt es sich auf den Weg machen und eine Stunde in der Schlange stehen.
Kirche und Karneval das sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Und katholisch bedeutet allumfassend, daher war es eine sehr schöne Sache, dass alle Kindergarden gemeinsam mit der Kinderprinzessin sich am Altar versammelten und das Lied „Unsere Stammbaum“ von den Bläck Föös sangen. Und der Nachwuchs der Prinzengarde bekam anschließend noch seine eigene Fahne, welche feierlich eingesegnet wurde. Da strahlte dann Kommandant Friedel Groß mit dem Nachwuchs um die Wette. Prinzessin Sina I. ergriff zum Schluss noch einmal das Wort und bedankte sich bei Pfarrer Steffl und Diakon Lux für die schöne Messe. Zum Dank ga b es für beide Geistliche den Orden der Kinderprinzessin und gemeinsam hieß es dann „Alaaf“, bevor die Stadtsoldaten wieder zur Melodie „Mir lossen dä Dom en Kölle“ den Ausmarsch spielten. Riesenapplaus für die Musiker in der Kirche und zum Abschluss spielte man dann „Trink doch ene mit“, das wohl katholische aller rheinischen Kar nevalslieder.